Was erregt Gottes Zorn?

Quele: https://escapetoreality.org/2013/10/23/what-provokes-gods-wrath/


Wie wir in unserem letzten Beitrag gesehen haben, ist Gottes Zorn eine Reaktion auf etwas – aber was? Im Alten Bund reagierte Gott auf die Sünde. Er musste es tun. Gott kann nicht Gott sein und die Sünde unkontrolliert durchgehen lassen.

Aber Hebräer 9,26 sagt uns, dass Jesus Opfer die endgültige Lösung der Sünde ist. Wie es in einem Kirchenlied heißt: „Am Kreuz, wo Jesus starb, wurde Gottes Zorn gestillt.“ Das ist ein Hinweis auf Gottes Zorn auf die Sünde (Römer 8,3).

Wegen Jesus wird Gott nie wieder wütend auf deine Sünde sein. Ist das nicht ein verblüffender Gedanke? Ich sage nicht, dass Gott sich mit der Sünde angefreundet hat oder dass die Sünde ihn nicht betrübt. Ich sage, dass ein gerechter Gott die Sünde in dir nicht verurteilen kann, wenn er die Sünde bereits in Jesus verurteilt hat.

Das nenne ich die vernachlässigte Lehre vom Zorn!

Was löst Gottes Zorn aus?

Was erregt also im Lichte des vollendeten Werkes am Kreuz Gottes Zorn? Paulus gibt uns die Antwort:

Vergiss nicht, Zorn ist eine Reaktion. Worauf reagiert Gott also? Auf alles, was gottlos ist. Sein Zorn ist eine Reaktion auf das, was sich ihm widersetzt. Gott muss reagieren, sonst wäre er nicht Gott. Licht und Dunkelheit können nicht nebeneinander existieren. Es liegt in der Natur des Lichts, Dunkelheit abzuwehren. In ähnlicher Weise liegt es in der Natur Gottes, auf Gottlosigkeit zu reagieren.

Was ist Gottlosigkeit? Das mag dich überraschen, aber Gottlosigkeit ist nicht per se Sünde. Das griechische Wort für Gottlosigkeit (asebia) ist das Gegenteil des Wortes für »verehren« oder »anbeten«. So wie Antinomismus die Missachtung von Gottes Gesetzen ist, so ist Asebia die Missachtung von Gottes Persönlichkeit.

Gottlosigkeit ist kein schlechtes Benehmen. Gottlosigkeit ist, der Gnade eines guten Gottes nicht zu vertrauen. Gottlosigkeit sagt: „Gott, wer braucht dich? Mir geht es gut ohne dich. Ich selbst bin der Gott, den ich brauche.“

Es ist ein Fehler, dem Sünder zu sagen, dass Gottes Zorn ihm gilt. Gottes Gnade ist für ihn (Römer 5,8). Gottes Zorn gilt den Dingen, die die Sünder daran hindern, Gnade zu empfangen. Gott ist nicht gegen die Sünder. Er ist für die Sünder. Jesus sagte, Gott liebe die ganze Welt. Aber den Dingen, die sich ihm entgegenstellen, muss er sich stellen. Das ist unvermeidlich. Dieses Universum ist einfach nicht groß genug, als dass Gott und Gottlosigkeit nebeneinander existieren könnten.

In jedem Wettstreit zwischen Licht und Dunkelheit gewinnt immer das Licht. Verstehst du, was ich meine? Das muss es auch, sonst ist es kein Licht Ähnlich verhält es sich mit dem Kampf zwischen Gott und Gottlosigkeit, Gott gewinnt immer. Er muss, oder er ist nicht Gott.

Was ist unser Anteil daran?

Unsere Aufgabe ist es, die Dunkelheit des unabhängigen Lebens aufzugeben und in das Licht seiner herrlichen Liebe zu kommen. Unsere Aufgabe ist es, von DEM zu empfangen, der sich uns schenken will. Unsere Aufgabe ist es, wie Zachäus die Tür zu öffnen und zu sagen: „Komm herein, Jesus!“

Ich hoffe, du kannst jetzt sehen, dass Gottes Zorn nichts mit deinem Verhalten zu tun hat – ob es gut ist oder schlecht – aber alles mit deinem Gott.

Wenn dein Gott Gott ist, dann ist Gott für immer für dich und niemals gegen dich. Aber wenn du selbst dein Gott bist oder irgendein anderer Ersatz – wenn du Gott auf Distanz gehalten hast – dann ist Gott nicht mit dir und sein Zorn bleibt auf dir (Johannes 3,36). Es ist nicht so, dass Gott dich hasst – er liebt dich – aber wenn du dich dafür entscheidest, mit geschlossenen Augen zu leben, kannst du Gott nicht für die Dunkelheit verantwortlich machen.

Nochmals, um es klar zu machen: Wenn ich »gottlos« sage, beziehe ich mich nicht auf typische Sünder. Ich spreche nicht von denen, die es versäumt haben, ihre Hand zu heben oder auf einen Altarruf zu reagieren. Ich spreche auch nicht von denen, die vor der toten Religion davongelaufen sind. Der Vater hasst den verlorenen Sohn nicht. Der Gute Hirte schießt nicht auf die verlorenen Schafe.

Gottlos bedeutet, Gott feindlich zu sein. Da ist eine Handlung eingeschlossen. Ich denke an diejenigen, die Gottes Güte geschmeckt und wieder ausgespuckt haben. Glaube ist zur »Ruhe gekommen sein«, aber der Unglaube ist Arbeit. Unglaube ist dem Leben zu widerstehen, und es zu verleugnen, genau dem Leben, das wir brauchen, um wirklich zu leben. Es ist eine feindselige Denkweise, die sich in denen offenbart, die es einfach nicht ertragen können, in der Nähe von Jesus zu sein – Typen wie Judas und die religiösen Pharisäer, zusammen mit Selbstrettern wie den Judaisten. Gott liebt diese Hasser und zeigt ihnen große Güte. Aber Paulus sagt, dass diejenigen, die ihr Herz verhärten, auf Schwierigkeiten zusteuern. Sie häufen Zorn über sich an (Römer 2,5). Sie sind diejenigen, die es tun; nicht Gott ist es.

Die Gottlosen wollen nicht in Gottes Nähe sein, und eines Tages wird Gott sagen: „Okay, mach es so, wie du es willst.“ Zorn ist nicht Gottes Wahl, sondern deine eigene.

Die zwei Geschenke

Wir, die wir Gnade predigen, zitieren gerne Römer 1,16 – 17, aber Römer 1,18 – 19 erwähnen wir selten. Wir mögen den Teil über das Evangelium, aber wir mögen nicht den Teil über den Zorn. Doch Paulus erwähnt beides:

Jeder wird am Ende etwas von Gott erhalten. Du wirst entweder durch den Glauben die freie Gabe seiner Gerechtigkeit empfangen, oder du wirst durch hartnäckigen und dickköpfigen Unglauben die ungewollte Gabe seines Zorns empfangen.

Verstehst du, was ich meine? Wir alle empfangen entweder Gnade oder Zorn, und wir haben die Wahl.

Was machen wir also damit?

Das Wichtigste ist, dem Sünder Gnade zu bringen und nicht Zorn. Heute ist nicht der Tag des Zorns, sondern der Tag der Gnade. Wie ich schon an anderer Stelle gesagt habe, ist es ein Fehler, die Hölle als Motivation bei der Verkündigung des Evangeliums einzusetzen. Es ist Gottes Liebe, die die Menschen anzieht. Wir sind Botschafter der Gnade, nicht des Zorns. Unser Dienst ist ein Dienst der Versöhnung, nicht der Verurteilung.

Die Menschen sind verletzt und hilfsbedürftig. Die gute Nachricht verkündet, dass Gott verspricht, alle unsere Bedürfnisse in Christus Jesus zu erfüllen (Philipper 4,19). Wir müssen aufhören, den Sündern zu sagen, dass Gott wütend auf sie ist, und stattdessen die gute Nachricht verkünden.

Aber – und ich weiß, das ist schwer zu glauben – es gibt einige, die Jesus anschauen und sagen: „Wer braucht dich?“ Solchen Menschen Gnade zu bringen ist sinnlos. Sie werden sie nicht annehmen. Sie haben sie probiert und zurückgewiesen.

Wer sind diese Menschen? Jakobus gibt uns einige Beispiele, als er über einflussreiche Männer schrieb, die Jesus „guten Namen verlästern“ (Jakobus 2,7). Er bezog sich auf stolze, reiche Leute, die aus keinem anderen Grund in die Kirche kommen, als um sich selbst gut aussehen zu lassen. Jakobus hat nichts Positives über diese selbstgerechten Schwindler zu sagen. Stattdessen erklärt er: »Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade« (Jakobus 4,6).

Gott will allen Menschen Gnade schenken, aber die Stolzen sind unfähig, sie anzunehmen. Was werden sie empfangen, wenn es nicht die Gnade ist? Vielleicht hören sie auf Warnungen wie Jakobus (Jakobus 5,1) sie verkündet.

Diejenigen, die Gnade predigen, reden nicht über Zorn, aber eines Tages werden alle Lichter angehen und all die gottlosen und ungerechten Dinge, die gegenwärtig verborgen sind, werden als das erkannt werden, was sie sind.

Wir, die wir die Liebe Gottes kennen, haben von jenem Tag nichts zu befürchten. Lasst uns so leben, dass sich niemand fürchten muss.



Nach oben scrollen
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner