Wie man das Wort der Wahrheit »recht teilt«

Quelle: https://escapetoreality.org/2023/08/31/how-to-rightly-divide-the-word-of-truth/


Was bedeutet 2. Timotheus 2:15?

Hast du jemals etwas in der Bibel gelesen, das im Widerspruch zu etwas anderem in der Bibel zu stehen schien? Früher war ich verwirrt über diese scheinbaren Widersprüche, aber jetzt liebe ich sie. Ich weiß, dass ich, wenn ich ein wenig wühle, wahrscheinlich einen Edelstein entdecken werde.

Jede von Gott eingegebene Schrift ist auch nützlich zur Belehrung, zur Zurechtweisung, zur Besserung und zur Erziehung in der Gerechtigkeit.
2. Timotheus 3,16; Die Zürcher Bibel, 2007

Aber wir müssen auch „das Wort der Wahrheit recht teilen.“ (2. Timotheus 2,15). Diese abgedroschene Phrase stammt aus der Schlachter-Bibel. Andere Übersetzungen sagen: Das Wort der Wahrheit »geradeheraus verkünden« oder »klar und unverkürzt vertreten« oder »unverfälscht weitergeben“.

Wie machen wir das?

Wie teilen wir recht das Wort der Wahrheit?

Es kommt auf die Bündnisse an.

Im Wesentlichen gibt es zwei Fragen, die wir uns stellen sollten, wenn wir eine Bibelstelle lesen: (a) Was bedeutet diese Aussage im Lichte des Kreuzes? Und (b) an wen oder über wen schreibt der Autor?

Beginnen wir mit dem Kreuz, das der Trennpunkt zwischen dem alten und dem neuen Bund ist (und das allerwichtigste Ereignis in der Geschichte der Menschheit).

Vor dem Kreuz herrschte der alte Gesetzesbund, aber nach dem Kreuz machte ein neuer Bund den alten überflüssig (Hebräer 8,13).

Unter dem alten Bund wurdest du gesegnet, wenn du gut warst, aber unter dem neuen Bund sind wir gesegnet, weil Gott gut ist.

Beachte diese Gegensätze:

Vor dem Kreuz wurden wir gesegnet, wenn wir gehorsam waren, und verflucht, wenn wir ungehorsam waren (5. Mose 11,26-28). Aber nach dem Kreuz sind wir gesegnet, weil Jesus gehorsam war und wir vom Fluch des Gesetzes befreit wurden (Epheser 1,3, Galater 3,13).

Vor dem Kreuz haben wir vergeben, um Gottes Vergebung zu verdienen (Matthäus 6:14). Aber am Kreuz wurde uns bedingungslos vergeben und wir vergeben jetzt, weil Jesus uns vergeben hat (Epheser 4,32; Kolosser 3,13).

Vor dem Kreuz bedeutete, den Nächsten zu lieben, weder seine Frau noch sein Eigentum zu begehren (5. Mose 5,21). Aber nach dem Kreuz lieben und akzeptieren wir andere, weil Jesus uns liebt und akzeptiert (1. Johannes 4,19; Römer 15,7).

Vor dem Kreuz war Gott fern und unnahbar (2. Mose 19,12). Aber durch das Kreuz wurden wir nahe zu Gott gebracht, um Barmherzigkeit zu empfangen und Gnade zu finden (Epheser 2,13; Hebräer 4,16).

Vor dem Kreuz zog Gott uns für unsere Sünden zur Rechenschaft und nicht einmal Opfer konnten ein schlechtes Gewissen reinigen (3. Mose 5,17; Hebräer 9,9). Aber durch das Kreuz reinigt uns Jesus Blut von einem schlechten Gewissen, und er denkt nicht mehr an unsere Sünden (Hebräer 8,12; 10,22).

Vor dem Kreuz sagten wir: „Wir werden“ (2. Mose 19,9). Aber nach dem Kreuz sagt Gott: „Ich werde“ (Hebräer 8,8-12).

Vor dem Kreuz heißt es „tun, tun, tun“. Nach dem Kreuz heißt es „getan, getan, getan“.

Vor dem Kreuz wurde Gerechtigkeit vom sündigen Menschen verlangt (5. Mose 6,25). Aber am Kreuz wurde Gerechtigkeit großzügig verschenkt (Römer 5,17).

Vor dem Kreuz bedeutete Adams Sünde die Verdammnis für alle Menschen (Römer 5,18). Aber wegen des Kreuzes gibt es jetzt keine Verdammnis für diejenigen, die in Jesus sind (Römer 8,1).

Wenn wir die Bibel lesen, sollten wir uns fragen: Beschreibt diese Schriftstelle den alten Gesetzesbund, der Sünder verurteilt, oder den neuen Gnadenbund, der Sünder gerecht macht? Das ist die erste Frage. Hier ist der zweite.

Wer ist das Publikum?

Es ist auch wichtig zu fragen, für wen die Worte geschrieben wurden, sonst könnte es passieren, dass du die Medizin eines anderen einnimmst. Da es zwei Arten von Menschen gibt – diejenigen, die an Jesus glauben, und diejenigen, die es nicht tun – nutzt der Heilige Geist die Schrift, um zu einer von zwei Überzeugungen zu bringen:

1 Der Heilige Geist versucht, die Welt vom Unglauben zu überführen (Johannes 16,9)

Wenn du ein Ungläubiger bist, wird der Heilige Geist (und ein guter Prediger) die heiligen Schriften nutzen, um dich davon zu überzeugen, dass Gott gut und vertrauenswürdig ist. Durch den Sohn wird er versuchen, dir die unfehlbare Liebe des Vaters zu offenbaren, damit du an seinen Namen glaubst und Leben haben kannst (Johannes 20,31).

2 Der Heilige Geist überzeugt Christen von ihrer Gerechtigkeit (Johannes 16.10)

Bei so viel Schuld und Verdammnis in der Welt müssen wir, die wir in Jesus sind, oft daran erinnert werden, dass wir gerecht vor Gott stehen (2. Korinther 5,21). Ein Großteil des Neuen Testaments wurde geschrieben, um Christen zu versichern, dass sie zu Gott, ihrem Vater, gehören und dass sie nichts von seiner Liebe trennen kann (Römer 8,38–39).

Die Kurzfassung: Das Wort richtig zu teilen bedeutet, die Bibel zu lesen, um Jesus zu sehen. Durch die Offenbarung des Sohnes verstehen wir, wer Gott ist, wie sehr er uns liebt und welche guten Dinge er für uns geplant hat.

Die gesamte Bibel, vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung, offenbart Jesus. Lies die Bibel, um Jesus zu sehen.


Ergänzung des Übersetzers:

Ihr forscht in der Schrift, weil ihr meint, durch sie das ewige Leben zu finden. Aber gerade die Schrift weist auf mich hin. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, obwohl ihr bei mir das Leben finden würdet.
Johannes 5,39-40; Neue Genfer Übersetzung,  2011


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