Gibt Gott – und nimmt er wieder weg?

Quelle: https://escapetoreality.org/2010/08/02/does-god-give-and-take-away/


Hiob 1,21 erklärt

Die ganze Bibel ist gut für dich, aber um das geschriebene Wort zu verstehen, musst du das lebendige Wort kennen.

Versuche, die Bibel zu lesen, ohne Jesus zu verstehen – wer er ist und was er getan hat – und du könntest am Ende die Medizin eines anderen nehmen. Einige Verse werden anderen zu widersprechen scheinen, und du wirst durcheinander kommen.

In einem früheren Artikel habe ich über eine Frau geschrieben, die fälschlicherweise glaubte, dass Gott uns schlechte Gaben wie Tod und Armut gibt. Heute möchte ich einen Mann betrachten, der ein anderes Problem hatte. Er glaubte, dass Gott uns gute Gaben gibt, nur um sie uns wieder zu nehmen.

Du kannst dir wahrscheinlich denken, dass ich von Hiob spreche. Hiob hatte diese eine wirklich schlimme Woche, als sein Vieh gestohlen wurde, seine Knechte getötet wurden und seine Kinder umkamen, als ein Haus über ihnen zusammenfiel. Aus irgendeinem Grund dachte Hiob, dass Gott hinter seinem Verlust steckte:

Jahwe hat gegeben und hat es wieder genommen. Gelobt sei der Name Jahwes.
Hiob 1,21; Neue evangelistische Übersetzung, 2023

Wenn es jemals eine Schriftstelle gab, die zu verdrehten Vorstellungen über Gottes Charakter geführt hat, dann ist es diese.

Jeder, der einen Verlust erlitten hat, hat diesen Vers wahrscheinlich schon einmal gehört. Er wird auf Beerdigungen zitiert. Wir singen Lieder darüber. Aus irgendeinem seltsamen Grund scheinen die Menschen in dem Glauben Trost zu finden, dass Gott für ihren Verlust verantwortlich ist.

Verstehe mich nicht falsch. Ich liebe Hiobs Einstellung. Er sagt, dass er bei allem, was im Leben geschieht, den Namen des Herrn preisen wird. Aber Hiob sagte einige dumme Dinge über Gott. Später sollte Hiob seine Wortwahl bereuen.

Ja, ich habe geredet, was ich nicht verstand.
Hiob 42,3;Neue evangelistische Übersetzung, 2023

Aber die Frage bleibt: Gibt und nimmt Gott?

Nein, wenn wir auf Jesus hören. Kannst du dir vorstellen, dass Jesus stiehlt oder tötet? Natürlich nicht. Wie kommt es also, dass manche Leute denken, dass Gott für Hiobs Verlust verantwortlich ist?

„Es steht in der Bibel, schwarz auf weiß können wir es da lesen.“

Lass es mich anders formulieren. Wenn du den besten Einblick in Gottes Charakter haben willst, bei wem bist du besser aufgehoben? Bei …

(a) Jesus, der sagte: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“ (Johannes 14,9), oder
(b) Hiob, der nur von Gott gehört hatte, ihn aber nicht wirklich kannte (siehe Hiob 42,5)?

Jesus ist die bessere Wahl. Jesus kam, um Gott, den Geber, zu offenbaren. Hast du etwas Gutes geschenkt bekommen? Dann sieh Gott als deine Quelle:

Von oben kommen nur gute Gaben und nur vollkommene Geschenke; sie kommen vom Schöpfer der Gestirne, der sich nicht ändert und bei dem es keinen Wechsel von Licht zu Finsternis gibt.
Jakobus 1,17 Neue Genfer Übersetzung, 2011

Gott gibt nicht, um es wieder wegzunehmen

Wenn du einen Verlust erleidest, könnte die Versuchung groß sein, Gott die Schuld für deinen Verlust zu geben, als ob Gott sein Herz geändert hätte. Aber Gott ist nicht wankelmütig. Er verändert sich nicht wie wechselnde Schatten. Er ist ein außergewöhnlicher Geber, der seine Gaben nie zurücknimmt.

Denn so ist Gott: Seine Gaben und seine Berufung nimmt er nicht zurück.
Römer 11,29; Das Buch. Übersetzt von Roland Werner, 2022

Wenn also Gott als Geber auftritt, wer nimmt dann? Wieder gibt Jesus die Antwort:

Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.
Johannes 10,10; Einheitsübersetzung 2016

Wir sollten diese beiden unterschiedlichen Rollen nicht durcheinanderbringen. Der eine ist ein Geber, der andere ein Nehmer. Wenn dir etwas Gutes gegeben wurde, danke Gott. Aber wenn du bestohlen wurdest, gib Gott nicht die Schuld. Er steckt nicht hinter deinem Verlust. Und Satan ist nicht sein Hütehund.

Menschen sind unglaublich langsame Lerner. Seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte hat der Teufel versucht, alles zu stehlen oder zu zerstören, was Gott uns gegeben hat. Und doch gibt es immer noch einige, die denken, dass Gott der Dieb ist.

Gott gab uns die Autorität über einen Planeten und der Teufel riss sie an sich.

Gott gab uns die Freiheit und der Teufel brachte uns irgendwie dazu, den Weg der Sklaverei zu wählen.

Gott gab uns ewiges Leben, Gesundheit und Herrlichkeit, und wir haben alles verloren. Aber Gott sei Dank für Jesus, der zurückerobert hat, was der Teufel gestohlen hat.

Karma gegen Gnade

Gibt und nimmt Gott? Wenn du denkst, dass er das tut, hast du die Bedeutung von Jesus Mission verfehlt. Jesus ist gekommen, um einen großherzigen Vater zu offenbaren und das Werk des Diebes zu zerstören (1. Johannes 3,8). Jesus ist gekommen, damit wir das Leben in Fülle haben, nicht nur teilweise.

Wenn du denkst, dass Gott gibt und nimmt, hast du mehr Vertrauen in Karma als in Gnade. Karma sagt, was man sät, das wird man ernten, alles rächt sich früher oder später. Du magst heute noch gesund sein, morgen wirst du krank. Auch wenn es dir heute gut geht, wartet die Armut doch hinter der nächsten Ecke. Wenn Enttäuschungen und Schwierigkeiten kommen, wird dich das nicht überraschen. Du wirfst einfach das Handtuch und sagst: „Ich wusste, dass es zu gut ist, um wahr zu sein.“

Die Welt funktioniert nach dem Prinzip des Gebens und Nehmens, aber Gott gibt nur. Das Einzige, was er dir nehmen wird, ist deine Sünde, deine Scham, deine Krankheit, deine Sorgen und deine Ängste. Er nimmt uns die Dinge, die uns schaden, und gibt uns Gutes, das uns segnet.

Bist du Hiob oder David?

Sowohl Hiob als auch David wurden ausgeraubt. Beide waren sehr betrübt und von törichten Menschen umgeben, die schlechte Ratschläge gaben. Aber im Gegensatz zu Hiob tat David ein Jesus-Ding und holte sich zurück, was gestohlen wurde.

Warum wehrte sich David, und Hiob resignierte?

Von David wird gesagt: »Aber David holte sich Mut bei Jahwe, seinem Gott.« (1 Sam 30,6). In seinem Schmerz dachte David an Gottes Güte und erkannte, dass Gott nicht hinter seinem Verlust steckte. Er verstand, dass es nicht Gottes Wille war, dass er litt, und so gestärkt wehrte er sich und siegte.

Ich wünschte, ich könnte in der Zeit zurückreisen und bei Hiob sein, bevor seine Freunde ankamen. Ich würde ihm sagen: „Gott hat deine Kinder nicht getötet! Er hat nicht dein Vieh gestohlen, und er hat dich nicht krank gemacht. Du wurdest bestohlen! Der Teufel hat es auf dich abgesehen. Setz dich nicht in die Asche und weine darüber, steh auf und kämpfe!“

Die Kirche wird niemals einen Sieg erleben, wenn wir denken, dass Gott hinter unserem Leiden steckt. Wenn wir denken, dass Gott uns beraubt, werden wir nicht einmal dagegen aufbegehren. Wir werden es zulassen, dass der Teufel herein tanzt und unsere Familien ausplündert, und singen dabei:

Ein Christ kann ohne Kreuz nicht sein. Gott will’s nicht anders haben.
Auch dieses Lebens Not und Pein sind deines Vaters Gaben.
Soll’s denn so sein, so gib dich drein; es kommt von Liebeshänden:
Gott wird nichts Böses senden.


David Nerreter, 1701

Komisch, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Jesus oder David so etwas getan hätten.



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